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In unserem Portfolio können Sie verschiedene Beiträge zum Thema Künstliche Intelligenz entdecken.

Ethische Herausforderungen

Ethische Herausforderungen

Der Einsatz von KI-Technologien bietet viele Chancen für ein Unternehmen, bringt aber gleichzeitig auch ethische Herausforderungen mit sich. Es ist wichtig, dass ein Unternehmen sich vor der Einführung eines KI-Systems gewissenhaft mit diesen ethischen Dilemmas auseinandersetzt. Für einen vertrauensvollen und ethisch vertretbaren Einsatz von KI-Technologien im Marketing sind vor Allem ein Bewusstsein für die damit verbundenen Gefahren, klare Richtlinien und Transparenz gefordert. Sollten ethische Grenzüberschreitungen publik werden, könnte dies fatale Folgen für das Image eines Unternehmens haben.

Um die ethischen Dilemmas zu identifizieren, müssen wir zuerst die Definition von Ethik genauer anschauen. Ethik stammt aus dem griechischen Wort «Ethos» und befasst sich mit der Lehre von moralischen Werten und Pflichten des Menschen. Ethik stellt die Frage nach dem richtigen oder falschen Handeln und untersucht, welche Absichten hinter dem Handeln stecken. Es geht also nicht nur darum, das Richtige zu tun, sondern auch aus den richtigen Gründen. Das Treffen von ethischen Entscheidungen ist eine menschliche Fähigkeit. Ob Maschinen jemals fähig sein werden ethische Entscheidungen zu treffen, sind sich Experten uneinig. Es fragt sich auch, ob dies ethisch überhaupt vertretbar wäre. Es ist empfehlenswert das Treffen von ethischen Entscheidungen in den Händen des Menschen zu lassen, damit einem Kontrollverlust entgegengewirkt werden kann. Im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz im Marketing muss sich die Gesellschaft unteranderem mit folgenden ethischen Aspekten auseinandersetzen:

Halluzination und Voreingenommenheit

KI-Systeme basieren und lernen auf Grund der eingegebenen Trainingsdaten. Sollten bei diesen Trainingsdaten diskriminierende Muster oder eine gewisse Voreingenommenheit vorhanden sein, wird auch das KI-System durch diese Muster und Voreingenommenheit beeinflusst. Denn KI ist nur so gut, wie ihre Daten und auch nur so unvoreingenommen und wahrheitsgetreu, wie ihre Daten. Genau aus diesem Grund empfiehlt PD Dr. Jessica Heesen, Leiterin des Forschungsschwerpunkts Medienethik und Informationstechnik am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen folgendes:

Eine weitere Herausforderung, welche auf die Quelle der Trainingsdaten zurückzuführen ist, ist das Thema Halluzination. Unter Halluzination wird verstanden, wenn eine generative KI-Technologie inhaltlich falsche Ergebnisse erzeugt. Gerade im Bereich der generativen KI ist dies eine grosse Gefahr, da die Grenze zwischen Wahrheit und Lüge vermischt wird. Diese Grenze zu erkennen ist sehr schwierig, da die generative KI Meister darin ist, solche Informationen überzeugend zu präsentieren. In diesem Bereich ist von der Gesellschaft die Kompetenz des Kritischen Denkens besonders gefordert. Daher wäre es wichtig mit einem Präventionsprojekt die Sensibilisierung der Gesellschaft für dieses Thema anzugehen. Auf Management-Ebene könnte dieses Problem behoben beziehungsweise zumindest minimiert werden, mit regelmässiger Überprüfung und Eingrenzung der Daten, so dass Falschinformationen herausgefiltert werden können.

Manipulation des Kaufverhaltens

KI analysiert das Kaufverhalten und die Interessen der Kunden sehr akribisch und kann daraus zukünftiges Kaufverhalten ableiten und den Kunden gezielt mit personalisierter Werbung beim Kaufentscheid beeinflussen oder sogar manipulieren. Es scheint, als ob die Maschine uns besser kennen würde als wir uns selbst. Diese Art der Beeinflussung wirft auf ethischer Ebene vor Allem Fragen hinsichtlich der Machtdynamik zwischen Unternehmen und Konsumenten auf. Es ist eine Gratwanderung zwischen Manipulieren und Personalisieren. Eine Grenzüberschreitung ist nur schwer erkennbar und eine Regulierung daher sehr schwierig. Unternehmen müssen in diesem Gebiet ihre ethische Pflicht wahrnehmen und nach bestem Wissen und Gewissen manipulative Techniken zur Beeinflussung des Kaufverhaltens vermeiden. Auch die Konsumenten sollten sich dieser Gefahr bewusstwerden und versuchen sich für einen Kauf bewusst zu entscheiden. In diesem Zusammenhang kommt für die Unternehmen noch eine weitere Gratwanderung dazu: Mit der Personalisierung der Werbeaktionen vergrössert sich auch die Gefahr für eine Überhäufung der Werbeanzeigen. Dies könnte auf die Konsumenten aufdringlich wirken und beeinflusst den Kaufentscheid eher negativ als positiv.

KI-Ethik

Die KI-Ethik ist ein Teilbereich der angewandten Ethik. Der Teilbereich befasst sich gemäss Wikipedia mit folgenden Themengebieten:

  • die Rolle von KI-Systeme in der Gesellschaft und ethische Werte, die ihrem Einsatz zugrunde liegen.
  • ethische Normen für Menschen, die künstlich intelligente Systeme entwerfen, herstellen, testen, zertifizieren und benutzen.
  • 57% der Kunden geben an, dass Sie sich in Bezug auf die Verwendung von persönlichen Daten durch Unternehmen unwohl fühlen
  • ethisches Verhalten von KI-Systemen (Maschinenethik).
  • Konsequenzen einer sog. Singularität aufgrund einer superintelligenten KI.

Für eine sichere und verantwortungsbewusste Weiterentwicklung der KI-Technologie ist die Forschung auf diesem Gebiet zentral, um mögliche Lösungsansätze zur Regulierung der Einsatzmöglichkeiten von KI zu identifizieren.


Quellenverzeichnis:

https://analytics-agentur.ch/2022/11/kuenstliche-intelligenz-ethisch-vertretbar/

https://mailchimp.com/de/resources/ai-ethics/

https://fastercapital.com/de/inhalt/Ethik-des-KI-Marketings-im-Gleichgewicht-zwischen-Personalisierung-und-Datenschutz.html#Ethische-Dilemmata

https://www.derstandard.de/story/2000145069578/kuenstliche-intelligenz-und-ethische-verantwortung

https://de.wikipedia.org/wiki/Ethik_der_K%C3%BCnstlichen_Intelligenz

Client

Lisa Hediger

Date

05. Mai 2024

Tags

Gesellschaft