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In unserem Portfolio können Sie verschiedene Beiträge zum Thema Künstliche Intelligenz entdecken.

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Systeme mit Künstlicher Intelligenz (KI) sind bereits ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft und entwickeln sich stetig weiter. In der Arbeitswelt liegt der Nutzen in der Automatisierung von Prozessen, was wiederum die Effizienz steigert und dadurch können Kosten eingespart werden. Dies kann zu einem Wettbewerbsvorteil führen und ist somit für Arbeitgebende besonders reizvoll. Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt variieren je nach Branche und Arbeitsstelle. Es ist nicht zu leugnen, dass KI auf den Arbeitsmarkt einen grossen Einfluss hat und dieser mit der Weiterentwicklung der Technologie auch zunehmen wird. Es stellt sich folglich die Frage, wie diese Auswirkungen für die Arbeitnehmer und die Gesellschaft konkret aussehen werden.

Die Polarisierungsthese besagt, dass die technologische Entwicklung und die Digitalisierung zu einer Polarisierung im Arbeitsmarkt führen. Die Arbeitsstellen werden nach erforderlichen Qualifikationsniveaus eingestuft. Arbeitsstellen mit mittlerem Qualifikationsniveau beinhalten überwiegend Routineaufgaben, während Arbeitsstellen mit niedrigem Qualifikationsniveau sich vor Allem mit manuellen Aufgaben auseinandersetzen. Bei den Arbeitsstellen mit hohem Qualifikationsniveau handelt es sich, um komplexe Aufgabenstellungen, welche die Erarbeitung von Lösungsansätzen erfordern. Der technologische Wandel und die Digitalisierung haben bereits dazu beigetragen, dass Routineaufgaben vermehrt von Maschinen übernommen werden konnten. Dies hat dazu geführt, dass auf dem Arbeitsmarkt eine qualifikationsbezogene Verschiebung der Stellen stattgefunden hat. Jedoch resultierte daraus keinen zwangsläufigen Arbeitsplatzverlust. Mit der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz stellt die Automatisierung von Arbeitsprozessen jedoch eine neue Dimension dar. Die KI-Technologie weist nämlich die Fähigkeit auf, sich auch mit komplexen Sachverhalten auseinanderzusetzen. Folglich sind dadurch auch Arbeitsstellen mit niedrigem oder hohen Qualifikationsniveau gefährdet. (Apt und Priesack, 2019) Es ist also gerechtfertigt, dass sich die Gesellschaft, um Ihre Arbeitsstellen sorgt. Dies zeigt auch ein Sorgenbarometer aus einer Online-Umfrage der Schweizer Bevölkerung im Jahr 2020:

Eine Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), welche im August 2023 veröffentlicht wurde, beleuchtet eine andere Sichtweise auf die zukünftige Entwicklung des Arbeitsmarktes. Die Studie basiert auf einer globalen Analyse der Berufsgruppen, bei welcher untersucht wird, inwiefern die Berufsgruppen den technologischen Veränderungen ausgesetzt sind. Die Büroarbeit besetzt den 1. Platz. Ein Viertel der Arbeit in Bürojobs seien der Technik stark ausgesetzt. Mehr als die Hälfte der Aufgaben wurde jedoch lediglich einer mittelmässigen Exposition zugeordnet. Die Studie hat aus diesen und weiteren Erkenntnissen folgende Prognose abgeleitet: Künstliche Intelligenz wird wahrscheinlich nicht zur Vernichtung von Arbeitsplätzen führen, sondern wird neue Arbeitsstellen schaffen und bestehende verändern.

Aus diesen doch sehr unterschiedlichen Einschätzungen und Prognosen, kann ein vielversprechender Lösungsansatz abgeleitet werden. Es soll eine Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine angestrebt werden, welche den Fokus auf den gegenseitigen Nutzen legt, damit das volle Anwendungspotenzial ausgeschöpft werden kann (Daugherty and Wilson, 2018). Wenn wir es schaffen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu regulieren und lernen mit der Technologie umzugehen, kann dies für den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft sehr positiv ausfallen. Um dies zu erreichen, braucht es aber eine gezielte Aus- und Weiterbildung der Arbeitnehmer, sowie das Identifizieren und Erhalten der Tätigkeiten, bei welchen der Mensch auch in Zukunft der Technik überlegen sein wird. Dies liegt in der Verantwortung der politischen Entscheidungsträger, den Arbeitgebenden und der Wissenschaft (Apt und Priesack, 2019)


Quellenverzeichnis:

Apt, W. & Priesack, K. (2019). KI und Arbeit – Chance und Risiko zugleich. In V. Wittpahl (Hrsg.), Knstliche Intelligenz: Brger, unternehmen, staat (S. 221–238). Morgan Kaufmann. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58042-4_14

Gmyrek, P., Berg, J. & Bescond, D. (2023). Generative AI and jobs: A global analysis of potential effects on job quantity and quality. ILO working paper / International Labour Organization: 96 (August 2023). International Labour Organization. https://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---dgreports/---inst/documents/publication/wcms_890761.pdf https://doi.org/10.54394/FHEM8239

Daugherty, P. R. & Wilson, H. J. (2018). Human + machine: Reimagining work in the age of AI. Harvard Business Review Press. https://ebookcentral.proquest.com/lib/kxp/detail.action?docID=5180063

https://unric.org/de/230823-ki-chatgpt-arbeitsorganisation-ilo/

https://www.ilo.org/resource/news/generative-ai-likely-augment-rather-destroy-jobs

Client

Lisa Hediger

Date

05. Mai 2024

Tags

Gesellschaft